socialarchitecture
Schrittmacher für neues Bauen und Wohnen
socialarchitecture unterscheidet sich in entscheidenden Punkten grundlegend von der Freien Baugemeinschaft. Hier hat der Architekt oder die Architektin als Projektleiter das Steuer in der Hand. Planung und Leitung der Ausführung erfolgen damit durch einen kompetenten Fachmann bzw. eine kompetente Fachfrau. Wobei bei dieser Form der Organisation der Architekt zusätzlich als kaufmännisch denkender Unternehmer gefordert ist. Denn er führt die einzelnen Bauherren mit dem Institut zusammen, das die Projektfinanzierung als „Globalbank“ für sämtliche Bauherren begleitet.
Das heißt, bei socialarchitecture verknüpft eine einzige Hand Kapital, Know-how und Phantasie miteinander. Eine am Markt noch wenig bekannte Vorgehensweise, die zu Genauigkeit, Schnelligkeit, Flexibilität und Innovationskraft verhilft. Während sich die Mitglieder einer Freien Baugemeinschaft beim „Mitbauen“ in oft endlosen Diskussionsrunden auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen müssen, wird der Wunsch nach einem veränderten Zusammenleben bei der socialarchitecture in einer fachgerecht darauf abgestimmten Architektur verwirklicht. Mit dem Ergebnis der Nachhaltigkeit auf allen Ebenen: ökologisch, sozial, städtebaulich und wirtschaftlich.
Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Ökologisch
Passivhaus:
Der neue Standard für Energieeffizienz
Ein maßgeblicher Vordenker und Wegbereiter der socialarchitecture ist der Stuttgarter Architekt Rainfried Rudolf. Bereits 2006 hat er die ersten sozial aktiven „Atriumhäuser“ (Passivhäuser) fertig gestellt. Diese sind in vielfacher Hinsicht ökologisch nachhaltig. Sie erreichen mit einem Primärenergiebedarf von weniger als 15 kWh/m²a (Beispiel Haus „Weitblick“, Herrenberg) den Passivhaus-Standard deutlich.
Das heißt, das Passivhaus verbraucht dank konsequenter Dämmung und Wärmerückgewinnung lediglich rund 6% der Heizwärme eines durchschnittlichen Wohnhauses. Was die Nebenkosten für die Bewohner natürlich enorm senkt. Den kleinen Rest an Wärmeenergie, der etwa noch zur Erzeugung von Warmwasser gebraucht wird, produzieren im Haus „Weitblick“ regenerative Techniken wie Solarpaneele und eine Pelletheizung.
Gegenüber dem Durchschnitt aller Gebäude spart ein Haushalt auf 100qm Wohnfläche so mehr als 84 Euro pro Monat allein an Heizkosten. Dazu wird beim Waschen und Gefrieren wesentlich weniger Energie verbraucht. Durch gemeinschaftlich genutzte, professionelle Geräte und – einfach aber wirksam – Wäschetrocknen auf der Leine im gemeinschaftlichen Trockenraum.
Sozial
Atriumhaus:
Zusammen leben und zusammen halten
Das Gesamtkonzept der socialarchitecture wirkt sich für die Bewohner in der Praxis durch täglich greif- und erlebbare Vorzüge aus. Zum Beispiel durch die kommunikationsfördernde Transparenz der „Atriumhäuser“ mit großzügigen, belebten „warmen“ Freiflächen im Hausinneren. Und durch praktische Gemeinschaftsräume, in die Funktionen wie Wäschewaschen, Werkstatt, das Vorhalten von Fitnessgeräten, die Aufbewahrung der Fahrräder oder private Veranstaltungen von den einzelnen Wohnungen ausgelagert werden. Damit die Privatsphäre der Bewohner nicht gestört wird, sind die einzelnen Wohnungen bestens schallisoliert.
Wie die Erfahrungen im Haus „Weitblick“ mit rund 500 m² Gemeinschaftsfläche zeigen, sind dies beste Voraussetzungen für die Gemeinschaftsbildung. Mit dem Ergebnis, dass das gemeinschaftliche Verwalten des Hauses, die gemeinschaftliche Nutzung von Dienstleistungen wie Haushalts- oder Pflegedienst, Selbsthilfe innerhalb der Hausgemeinschaft und auch die Öffnung nach außen durch Veranstaltungen im Haus heute für die Bewohner zu den Selbstverständlichkeiten des täglichen Lebens gehören.
Städtebaulich
Stadtentwicklung heute:
Familien- und altengerechte Quartiere
Wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit ist die eine Seite der socialarchitecture. Sie wird ergänzt durch nachhaltige Auswirkungen auf städtebauliche Gesichtspunkte. So erfüllen zum Beispiel die Mehrfamilienhäuser „Weitblick“ und „Stadtwerk“ in Herrenberg wie auch das geplante „Olgäle-Projekt“ in Stuttgart wichtige städtebauliche Funktionen.
Etwa indem sie die kleinteilige Versorgungsstruktur mit gewerblichen, sozialen und kulturellen Angeboten verbessern. Damit stützen sie integrative Maßnahmen einer familien- und altengerechten Stadtentwicklungs-Politik. Darüber hinaus schreiben die „Atriumhäuser“ mit ihrem Konzept des gemeinsamen, großzügigen und komfortablen Wohnens die Historie des Mehrfamilienhauses im Hinblick auf die Effizienzarchitektur fort.
Da die „Atriumhäuser“ auch gegenüber dem klassischen Einfamilienhaus eine Vielzahl von Vorteilen für Kinder, ältere Menschen und das Zusammenleben aller Altersklassen haben, tragen sie außerdem dazu bei, die Bedeutung des Einfamilienhauses mit seinen kritischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen zu verringern.
Wirtschaftlich
Baugemeinschaft:
Klare Kostenvorteile gegenüber gewerblichen Bauträgern und Freien Baugemeinschaften
Wirtschaftlich ist die socialarchitecture in der Lage, gegenüber einer Kapitalgesellschaft als Bauträger bis zu 25 % Einsparungen zu realisieren. Denn zum einen muss der gewerbliche Bauträger im Gegensatz zur Freien Baugemeinschaft wie zur socialarchitecture als gewinnorientiertes Unternehmen das volle unternehmerische Risiko tragen. Zum anderen finanziert er in der Regel Grundstück, Planung und oft auch die Fertigstellung vor. Das hat seinen Preis.
In der Freien Baugemeinschaft sowie der socialarchitecture sind sämtliche Bauherren selbstverantwortlich. Das Investitionskapital setzt sich aus der Summe der einzelnen eingebrachten Bauherren-Vermögen zusammen. Eine Marge ist für niemanden erforderlich. Und das spart Geld.
Vergleicht man die Einsparungsmöglichkeiten der socialarchitecture mit denen der Freien Baugemeinschaft, so hat erstere einen Vorsprung von ca. 10%. Denn die qualifizierte Planung des Architekten in der socialarchitecture senkt die Kosten zusätzlich. Da der Architekt in der Regel mit ihm aus anderen Projekten bekannten, qualifizierten Handwerksbetrieben zusammenarbeitet, kann er für seine Bauherren weitere interessante Kostenvorteile nutzen.
Unter anderem deshalb, weil Arbeitsabläufe routiniert und damit optimiert gestaltet und somit in kürzerer Zeit sowie in höherer Qualität ausgeführt werden können. Durch derartige Synergieeffekte sowie Kompensationsmaßnahmen beispielsweise im energetischen Bereich werden weitere Mittel frei, die der Gestaltungsfreiheit bei der Planung der Häuser zugute kommen.
Die „Nebentätigen“
Ein „dritter“ Arbeitsmarkt zum Wohle der Gemeinschaft
Zunächst ein kurzer Blick in unsere heutigen Sozialstrukturen: Die Großfamilie hat sich bekanntlich längst überlebt, die Generationen wohnen weitgehend getrennt voneinander. Isolation ist die Folge. Mit ihr nimmt die Hilfsbedürftigkeit zu. Immer mehr Menschen beklagen außerdem wachsende Bindungslosigkeit und mangelnde Zuwendung. Diese suchen sie immer öfter in neuen Formen des Zusammenlebens.
Jüngste Aktivitäten von Baugenossenschaften in Zürich und Wien zeigen solche neuen Perspektiven für das Zusammenleben in urbanen Räumen. Sie verabreden und organisieren die Bedürfnisse der späteren Bewohner vorab, so dass neue Anforderungen in die Planung der Wohnhäuser einfließen können. Eines dieser Bedürfnisse ist es, die jüngere Generation zu entlasten und die ältere in gesellschaftlicher Verantwortung zu halten. Man kann dies als modernen Lastenausgleich sowie als Antwort auf gesellschaftliche Umwälzungen sehen.
Die Generation 55+ erfreut sich heute oftmals noch eines weiteren Lebensabschnitts von der Dauer des ganzen Berufslebens. Sie verfügt über Erfahrungen der unterschiedlichsten Art, ist vollkommen unabhängig und sie hat die Möglichkeit, einen weiteren wichtigen Faktor einzubringen: Zeit. Hier schlummert ein Potenzial, das nach Meinung des Architektur-Visionärs Rudolf organisiert gehört. Die älteren Menschen selbst sind nach seiner Erfahrung zu großen Teilen bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen.
Die sozusagen zwangsweise im Ruhestand Befindlichen richten damit den dritten Arbeitsmarkt der „Nebentätigen“ ein, der unterhalb des Mindestlohns des ersten liegt und diesen nicht beeinträchtigt. Die „Nebentätigen“ nehmen sich der betrieblichen Funktionen des Quartiers an, technischen, sozialen und wirtschaftlichen, und bauen sie zu einem Dienstleistungs-Unternehmen für das ganze Quartier aus. Ihr „Nebentätigen-Büro“ wird zur Anlaufstelle und Drehscheibe für jeden Bedarf des Quartiers. Mit benachbarten kommunikativen Angeboten wie Café, Kita, Wäscherei, Verwaltung, Beratungsbüros usw. ist dieses Büro zentraler Ort der Begegnung und Mittelpunkt des ganzen Quartiers.
Die Kosten für die Räume sind in den Herrenberg Projekten „Weitblick“ sowie „Stadtwerk“ und auch beim Stuttgarter socialarchitecture Projekt „Olga-Areal“ bereits in den Baukosten der socialarchitecture enthalten. Obwohl diese weit unter den vergleichbaren Preisen kommerzieller Bauträger liegen. Die Bezahlung der „Nebentätigen“ erfolgt aus den Ersparnissen des Passivhaus Energiekonzepts. Schon aus der Abschöpfung der Hälfte der eingesparten Wärmekosten kommen so rund 42 Euro pro 100 m² Wohnfläche und Monat zusammen. Genug, um beispielsweise im „Stadtwerk“ in Herrenberg sechs „Nebentätige“ mit je 400 Euro pro Monat zu finanzieren. Was für den einen oder anderen „Nebentätigen“ im Falle einer eher schmalen Rente ein willkommenes Zusatzeinkommen bedeutet.
Kontakt
BUENA VISTA socialarchitecture
Raistinger Straße 2/2
71083 Herrenberg
Tel. 0151 29702724
E-Mail: post(at)buenavista-socialarchitecture.de
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