Architekturbüro

Beispielhaft für konsequente Entwicklung nachhaltiger Architektur

Bürogründung 1988 mit dem Ziel, Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes in die Architektur einzubinden.

1992 nahm das Büro das landesweit erste „Haus ohne Heizung“ in Betrieb, das die Landeshauptstadt Stuttgart 1994 mit ihrem Umweltpreis auszeichnete.

Mit dem erfolgreichen Demonstrationsprojekt in der Hand gelang es 1997/1998, die erste Bauherrengemeinschaft in der ökologisch weit entwickelten Stadt Viernheim mit serienmäßigen Passivhäusern zu gründen. Ein Jahr später folgte bereits die zweite.

Etwa zur gleichen Zeit gewann das Büro in Zusammenarbeit mit Bilfinger+Berger als Generalübernehmer ein von der Landeshauptstadt Stuttgart ausgeschriebenes Bauträger-Auswahlverfahren im öffentlich geförderten Wohnungsbau. Das Vorhaben mit 52 Passiv-Reihenhäusern setzte sich im Wettbewerb mit Kosten zwischen 1255,- und 1476,- €/m² WF brutto, KG 200-700, 2. BV, gegen den gesetzlichen Mindeststandard durch. 2003 veröffentlichte das Fraunhofer Institut für Bauphysik das Ergebnis der „Messtechnischen Validierung des Energiekonzeptes einer großtechnisch umgesetzten Passivhausentwicklung in Stuttgart-Feuerbach“. Die Häuser galten seinerzeit mit monatlichen Durchschnittskosten von 4,50 € für Heizung inkl. Hilfsenergie als die energieeffizientesten.

2001 setzte das Büro seinen Weg zur regenerativen Vollversorgung von Passivhäusern fort. Es erhielt wieder im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus eine Grundstücksoption der Stadt Stuttgart für 36 Eigentumswohnungen. Die SWSG übernahm die wirtschaftliche Verantwortung als Bauträger. Drei unterschiedliche Energieversorgungs- und Lüftungssysteme, darunter eine Brennstoffzelle, unterliegen seitdem in drei sonst identischen Gebäuden einem Praxistest. Besonderen Wert legt das Büro auf den Nachweis, dass die Qualität der Architektur unter Passivhauszielsetzung keiner Einschränkung unterliegt. Dies hat das Büro 2006 mit den 20 Passivhäusern des von ihm initiierten socialarchitecture Projektes Wolfbusch in Stuttgart-Weilimdorf nochmals auf einem städtischen Grundstück mit Sozialbindung bewiesen. Hier steht erstmals nicht mehr das inzwischen bekannte Passivhaus, sondern die Entwicklung neuer Bau- und Wohnformen im Mittelpunkt. Neben der städtebaulich bedeutsamen sozialbildenden Nähe des gemeinschaftlichen Atriums betritt das Büro mit der Abkehr von der Süd- in die Ost-/Westorientierung des Passivhauses technisches Neuland, zumal diese Seiten jetzt vollständig verglast sind.

Die Modernität von Grundriss, Bau- und Wohnform baut das Büro auf weiteren Grundstücken der Stadt mit und ohne Förderbindung aus. Am Killesberg plant es z. B. Loftwohnungen im Passivhaus mit 60 m² großen und zwei Geschoss hohen Wohnräumen mit Galerie. Ziel sind immer großzügigere, zweiseitig belichtete und voll verglaste Wohnräume. Hier mit der Besonderheit einer geräumigen zweigeschossigen Loggia, die in der kalten Jahreszeit als Wintergarten dient. Zur wirtschaftlichen Unterstützung bei der Initiierung von socialarchitecture Projekten bedient sich das Büro inzwischen der Hilfe eines Vereins, EFEU e.V. (Entwicklung und Förderung von Energie- und Umwelttechnik). Dessen Ziel ist neben dem Ausbau des Umweltbewusstseins die Förderung von Projekten für die Eigentumsbildung auch einkommensschwächerer Teile der Bevölkerung sowie des Generationen übergreifenden Zusammenlebens.

Technisches Entwicklungsziel des Büros ist die regenerative Vollversorgung von Gebäuden, deren Hüllflächen aus technisch ausdifferenzierten Multifunktionsgläsern bestehen. Wirtschaftliches Entwicklungsziel ist es, mit neuen unternehmerischen Ansätzen wie socialarchitecture die Baukosten so weit zu senken, dass die neuen technischen und sozialen Anforderungen nicht zu Mehrkosten führen. Daneben verfolgt das Büro ein soziales Entwicklungsziel: Der neuen dritten Generation der 50 bis 80-Jährigen mangelt es an einer erfüllenden Perspektive für einen Lebensabschnitt, der noch einmal ein ganzes Berufsleben umfasst. Mit ihrem Anspruch auf lebenslange Arbeitszeit soll diese Generation einen dritten, mit geringen Einkünften dotierten Arbeitsmarkt entwickeln, der den ersten in Form einer Altenselbsthilfe komplementär ergänzt. Damit kann diese Generation einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher und umweltpolitischer Probleme leisten. Dafür braucht es geeignete Strukturen und Organisationsformen, wie sie EFEU e.V. bereithält. Aber auch baulicher Maßnahmen im Bestand und als Neubau für neue Wohnformen und Wirkungsstätten. Zum Nachhaltigkeitsprinzip des Büros gehört, konsistente Lösungen auf allen drei Ebenen zu suchen, die die Aspekte Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Klimaschutz verbunden mit sozialen Aufgaben umfassen.

Das Architekturbüro R+H Rudolf tritt ab Mitte 2013 unter dem neuen Namen BUENA VISTA socialarchitecture auf.

Chronologie

Die Chronologie eines 20-jährigen Entwicklungsprozesses durch das ehemalige Architekturbüro R + H Rudolf/ heute BUENA VISTA socialarchitecture:

Projekte

Jahr Ereignis
1992 erstes „Haus ohne Heizung“ (Passivhaus)
1994 letzter Umweltpreis "Haus ohne Heizung" der Stadt Stuttgart
1996 erste serienmäßige Passivhäuser und Gründung der socialarchitecture, 2 x 7 RH, Viernheim
1998 Zuschlag in einem Bauträgerauswahlverfahren mit 52 Passivhäusern, RH, sozial geförderter Wohnungsbau (Grdst.) mit gedeckelter Kostenobergrenze, Stuttgart
2001 Passivhäuser, GWB, 36 WE, Förderprogramm (Grdst.) mit gedeckelter Kostenobergrenze, Stuttgart
2003 IBP-Bericht WB 117/2003, Validierungsmessprogramm 52 PH
2004 Gründung EFEU e.V. (Entwicklung und Förderung von Energie- und Umwelttechnik)
Nebenzweck: privatwirtschaftliche Förderung von socialarchitecture Projekten
2006 Fertigstellung erste sozial aktive „Atriumhäuser“, BG "Wolfbusch", 20 WE mit gedeckelter Kostenobergrenze, Förderprogramm (Grdst.), Stuttgart
2007 erste Vorstellung der „Nebentätigen“, erster Preis, Ideenwettbewerb der Genossenschaft "mehr als wohnen", Zürich
2008 Gründung socialarchitecture Projekt Haus "Weitblick", Herrenberg
2009 BKI, Kostennachweis in Baukostendatenbank, PH BG "Wolfbusch"
2009 Gründung socialarchitecture Projekt „Mehr als Wohnen“ Olga-Areal, Stuttgart
2010 Gründung socialarchitecture Projekt "Stadtwerk", Herrenberg
2010 LBS-Stiftung, „Baugemeinschaften im Südwesten Deutschlands“, Projekt "Wolfbusch"
2011 Fertigstellung zweites sozial aktives „Atriumhaus“, Projekt "Weitblick", 28 WE, GWB, Herrenberg
2011 erstmals Zuschlag des öffentlichen Grundstücks an ein socialarchitecture Projekt in einem offenen Wettbewerb mit Bauträgern an Projekt „Stadtwerk“, Herrenberg
2012 Baubeginn dritte sozial aktive Passivhäuser als „Atriumhäuser“ einer Siedlung mit 50 WE, mit Kooperationspartnern vernetzt, erste Erwerbsstrukturen der „Nebentätigen“ nach dem Modell der Seniorengenossenschaft Riedlingen, Herrenberg
2012 Ausbau der socialarchitecture und des bürgerlichen Engagements zum Leitbild des Wohnungsbaus und der Innenentwicklung auf dem Olga-Areal, Stuttgart
2013 Das Architekturbüro R+H Rudolf tritt ab Mitte 2013 unter dem neuen Namen BUENA VISTA socialarchitecture auf
2013/14 Gründung Buena Vista-Baugemeinschaft "Lichtbau" Holzgerlingen
2016 Fertigstellung Baugemeinschaft "Stadtwerk"
2018 Fertigstellung Baugemeinschaft "Lichtbau"

Perspektiven

Jahr Ereignis
2013 Nebentätige gehen mit neuen bürgerschaftlichen Finanzierungsmodellen in die Innenentwicklung und geben dem „dritten“ Arbeitsmarkt feste Organisationsstrukturen in Kooperation mit Sozialhilfepartnern, Olga-Areal, Stuttgart
2013 GLS als Globalbank
2017 Beiträge zur Stadtentwicklung Neu-Anspach im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses
2017 Gründung Buena Vista-Baugemeinschaft Achalm in Eningen
2018 Initiativentwurf zur Stadtentwicklung in Herrenberg "Nördlicher Bahnhof"

Architekt/-in

Der experimentelle Wohnungsbau ist seit 20 Jahren unser Markenzeichen.

Haben Sie Interesse an der Einarbeitung in wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge?

Ihren Beitrag zur Entwicklung städtebaulicher und baukörperlicher Themen und der Wohnkultur zu leisten?

Sind Sie an der Entdeckung neuer Fragestellungen interessiert?

Haben Sie das Stehvermögen sie durchzusetzen?

Wollen Sie sich bewähren und danach als Partner Verantwortung übernehmen?

Und in LP 5 - 8 an den Wurzeln beginnen?

Dann freuen wir uns sehr über Ihre Bewerbung!

Kontakt

BUENA VISTA socialarchitecture

Raistinger Straße 2/2

71083 Herrenberg

Tel. 0151 29702724

E-Mail: post(at)buenavista-socialarchitecture.de

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